28.11.2014

Friday Column: #3 Ein Herz für Blogger

Blogs gehören längst zur digitalen Tagesordnung. Und auch IRL (in real life) bekommt man die Spezies Blogger mit. Vor oder hinter der Kamera von Streetstyle-Huntern oder sogar in der Front Row der Fashion Week sind nun Blogger am Werk. Doch einfach wird es ihnen nicht immer gemacht: Die Blogosphäre wird oft mit viel Gegenwind und Missgunst konfrontiert. Aber warum eigentlich?

ENG: By now blogs belong to our digital agenda. And also IRL (in real life) you will meet bloggers in front or behind the cameras of streetstyle-hunters and even in front row of fashion week. But many people won't make it easy for them: The blogosphere is often confronted with grudge and headwind. But why?


ENGLISH VERSION BELOW!

Ausgangspunkt für das heutige Thema waren Kommentare auf der FASHION TERROR Facebook-Seite. Dort wurde mir gesagt dass es schon traurig sei sich nur mit Mode zu beschäftigen und nichts anderes in seinem Leben zu haben. Es ist nicht etwa so dass diese Person mich kennen würde, nein, aber ein Kommentar über mich abzugeben das geht - na klar! Ironischer Weise fand ich das Kommentar unter meiner letzten Friday Column über Mode Events, die die Modeszene ja selber auf den Arm genommen hat. Kurz: Der Kommentator hatte keinen Plan von mir und den Artikel den er kommentierte wahrscheinlich nicht mal gelesen.

Mit solchen Sprüchen und Bemerkungen wird man als Blogger häufiger konfrontiert. Und das ist auch vollkommen in Ordnung, schließlich nutzen wir ja auch die Freiheiten des Internets und müssen dem zu Folge damit rechnen dass andere das auch tun. Als Blogger entscheidet man sich also einen Teil seines Ichs der Öffentlichkeit preiszugeben. Und diese Öffentlichkeit, die man da nutzt, kann von großem Vorteil aber auch Nachteil sein.

Eigentlich geht es mir auch total auf den Sack mich rechtfertigen zu müssen für das was ich tue. Ich habe meine Beweggründe dazu und das ist das einzige was zählt. Doch trotzdem wird oft mit so viel Neid und Hass über die eigene Person gesprochen. Sogar von Freunden muss ich mir Dinge wie „Also bloggen könnte ich auch, is' ja nich' schwer.“ oder „Ohhh... ließt doch eh keiner deinen Bog!“ anhören.

Sicher ich bin weder Suzie Bubble noch Jessica Weiß. Jeder kann im Prinzip das Bloggen starten und damit erfolgreich werden. Wirklich gut muss der Blog dafür nicht mal sein man muss nur wissen wie man ihn richtig vermarktet. Anders kann ich mir den Erfolg von Blogs alá „ich trag meine Skinny von Primark zu meiner Loui die mir mein reicher Pappi zum Geburtstag geschenkt hat“ nicht erklären. Doch es gibt auch Blogger die es weniger auf hohe Klickzahlen, als einfach tolle Texte und gute Bilder abgesehen haben. Blogger, die ein qualitatives journalistisches Produkt abliefern wollen. Blogger deren Arbeit oft so missachtet und entwertet wird.

Damit muss endlich Schluss sein! Natürlich sind Blogger längst nicht mehr diese raren, sagenumwobenen Gestalten. Die Blogosphäre wächst und wächst. Und das ist auch gut so! Jeder soll sich frei aussuchen können was er lesen will und was nicht. Das betrifft Politik genauso wie Mode. Man muss also die Blogger die eine gute journalistische Arbeit verrichten endlich anerkennen und sie belohnen. Oft wird kritisiert das Blogger Werbung machen um Geld zu verdienen (so wie jede Tageszeitung und jedes Magazin auch btw). Ein staatliches Förderprogramm würde das zum Beispiel ändern. Allerdings werden Blogger hierzulande ja noch nicht mal als Journalisten gesehen, deshalb scheint dieser Wunsch noch in weiter Ferne zu liegen.

Digitale Medien haben schon längst die Überhand über die konventionellen gewonnen. Der Mensch der Zukunft wird auf allem lesen aber nicht mehr auf Papier. Trotzdem werden Blogger, Online Redakteure und CO immer noch als Journalisten zweiter Klasse behandelt. Und das ist traurig! Denn die Vielfalt der Informationsquellen sollte mehr geschätzt werden. Deshalb fangt bei euch selbst an: Habt ein Herz für Blogger!


ENG: 

I write these article 'cause I read a comment at the FASHION TEROR Facebook page. It said something like that it is sad to deal with fashion and do nothing else in ones life. It's not like this person knows me, no, but he kind of thought that he can comment on me nevertheless. It gets more ironic when I tell you that I found this comment under my last Friday Column about fashion events which teased fashion scene itself. So the commentator had no plan about me and it seems like he didn't even read the article he was commenting.

You will get confronted with such comments as a blogger. And that's completely OK 'cause we are using the freedom of the net and others do that too. As a blogger you decide to reveal a part of yourself for public. And this public can be an advantage but also a disadvantage.

Actually it's a pain in the ass for me to justify for what I'm doing. I have my reasons for it and that's the only thing that counts. But nevertheless many people speak about me in such a jealousy and hatefully way. Even friends tell me things like „I could blog too, it's not difficult.“ or „Ohhh... nobody will read your bog though!“

Sure, I'm not Suzie Bubble or Jessica Weiß. Principally everybody is able to blog and succeed with it. You blog does not even have to be good you just have to know how to promote it. I do not get a better explanation for the success of bogs alá „I wear my Primark skinny with my Loui which my rich father bought me for my birthday“ But there are bloggers who do not care about clicks but about good texts and pics. Bloggers who want to deliver a good journalistic product. Bloggers whose work is often disregarded.

That has to stop! Of course, bloggers are not still this rare creatures by now. And that's good! The blogosphere is growing and growing and readers can decide what they want to read and what they don't want to read. That concerns politics as well as fashion. We have to start appreciating bloggers who do good journalistic work and we have to reward them. Often people criticize that bloggers do adverts (as well as every magazine or newspaper btw). A public sponsorship would change this. But bloggers aren't admitted as journalists in Germany so this dream seems to be far away.

Digital media has won upper hand over the conventional ones. The future human won't read on paper. But nevertheless bloggers or online-editors are treated like second-class-journalists. And that's sad! The diversity of information sources should be more appreciated. Start with yourself: Have a heart for bloggers.  

  

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