13.02.2015

Friday Column: #7 Trends

Voll durch in HH

Ach ja die Sache mit den Trends... Dauernd kommen sie, dauernd gehen sie. Da wär' es doch einfach zu sagen „Scheiß drauf!“ Warum das gar nicht möglich ist und wieso es keine Trendverweigerer gibt erfahrt ihr heute.

Trendy ist ein Wort dem der eine nur zu gern gerecht werden würde und das der andere verabscheut. Ein Trend: Was ist das eigentlich? Manche definieren es als vermehrtes Auftreten einer bestimmten Sache andere als Tendenz zu einer bestimmten Sache wieder andere sagen dass es eigentlich gar keine Trends mehr gibt. Doch wer hat denn jetzt recht?

Wiktionary beschreibt sie als „zu einer bestimmten Zeit bevorzugte Tendenz in der Mode„ Doch kann man das immer noch so sagen? Wenn man bedenkt dass „zu einer bestimmten Zeit“ heute ein so schnelllebiger Zeitraum ist und dass jeder eine andere „bevorzugte Tendenz in der Mode“ hat. 

Auf den Fashion Weeks der Welt sehen wir zur selben Zeit stets alles mögliche. Ein breites Spektrum an Trends also die sich untereinander decken und überschneiden. Sie koexistieren obwohl sie teilweise total gegensätzlich sind. Während der 70es Retro-Look in aller Munde ist kleiden sich mindestens genauso viele im futuristischen Sports-/Functionalstyle.

Und wo beginnt ein Trend überhaupt? Auf den Laufstegen? Auf der Straße? Im Web? Fakt ist dass alles aufeinander einwirkt und Trends heutzutage von überall kommen. Jedes Tumblr-Girl und jeder Insta-Boy tragen heutzutage zur Entstehung von Trends bei. Auch die Globalisierung hat die Vermischung der Trends maßgeblich beeinflusst. Es gibt keinen London-Look mehr und auch keinen Paris-Chic. Zumindest sind diese nicht mehr lokal beschränkt.

Hyper-Individualisten (schönes Wort oder?) behaupten unglaublich gerne von sich sie würden Trends verweigern aber ist das überhaupt möglich? Ja, für Nudisten und ausschließlich-Vintage-Shopper sicher aber sobald wir ein High-Street Geschäft betreten folgen wir, ob wir es nun wollen oder nicht, Trends.

Und in dem Moment in dem wir ein Bild unseres neuen Outfits ins Internet stellen oder von einem Streetstylehunter fotografiert werden setzten wir die Trendmaschienerie erneut in Gang. Es gibt heutzutage weder ein Trend-Monopol noch ein monopol-haften Trend. Sie sind undeutlicher, verwischter geworden. Trotzdem existieren sie noch, nur in anderer Form.

Es gibt nicht mehr den Trend, eher ein Trend-Pool aus dem sich jeder picken kann was ihm so passt. Diese Entwicklung läuft einher mit der Demokratisierung der Mode und wird so schnell nicht stoppen. In unserer modernen Konsum-Gesellschaft sehnt sich jeder nach seinem Stück vom großen Individualitäts-Kuchen (noch so eine tolle Wortschöpfung!) Und die Modeindustrie gibt es ihnen, wie könnte sie auch anders?

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